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Was sind die größten Pain Points und wie beseitigt man sie?

Hellbraune Würfel mit Buchstaben, eine Reihe bildet das Wort Pain, die andere darunter das Wort Gain. Liegen auf dunklem Holz.
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Jana Ulmer
Autorin & Blog-Expertin
Zusammenfassung

Pain Points sind spezifische Probleme oder Herausforderungen, mit denen Kunden konfrontiert sind und die ihren Alltag oder Geschäftsabläufe beeinträchtigen. Im Vertrieb und Verkauf sind sie entscheidend, da sie es ermöglichen, gezielt Lösungen anzubieten, die den Kunden bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen unterstützen. Pain Points lassen sich in vier Kategorien unterteilen: finanzielle, prozessbezogene, unterstützungsbezogene und produktbezogene Probleme.

Durch das gezielte Erkennen dieser Schmerzpunkte können Vertriebler und Verkäufer nicht nur Produkte verkaufen, sondern echte Lösungen bieten, die den Kunden langfristig binden. Dabei spielt auch die emotionale Verbindung eine wichtige Rolle, da Kunden oft nicht nur aufgrund von Fakten, sondern auch aufgrund von Gefühlen und Empathie Entscheidungen treffen. Erfolgreiches Pain-Based Selling hilft dabei, diese Bedürfnisse gezielt anzusprechen und Vertrauen aufzubauen.
Inhalt

Bist du schon mal auf den Begriff Pain Points im Zusammenhang mit dem Vertrieb und Verkauf gestoßen? Bei einem Pain Point – zu Deutsch: Schmerzpunkt – handelt es sich um spezifische Probleme, Herausforderungen oder Frustrationen, die deine Kunden in ihrem Alltag oder Geschäftsleben beeinträchtigen. Wer den Pain seiner Zielgruppe kennt, wird den Kunden besser verstehen, kann gezielt Lösungen anbieten und so erfolgreicher verkaufen.

Welche Arten von Pain Points gibt es?

Das Konzept der basiert darauf, dass Kunden nicht nur nach Produkten oder Dienstleistungen suchen, sondern nach Lösungen für ihre Probleme. Diese Schmerzpunkte lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen, wobei jede eine andere Art von Herausforderung beschreibt und unterschiedliche Lösungsansätze erfordert:

  • Finanzielle Pain Points: Kunden wollen Kosten senken oder bessere finanzielle Entscheidungen treffen. Oft stehen sie vor hohen Investitionen oder laufenden Ausgaben, die ihre Gewinnmargen verringern. Eine Lösung könnte eine kostengünstigere Alternative oder ein Produkt mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis sein. Auch flexible Zahlungsmodelle, Rabatte oder Abonnements helfen.
  • Prozessbezogene Pain Points: Ineffiziente Abläufe oder umständliche Prozesse stören den Arbeitsalltag. Kunden haben möglicherweise Schwierigkeiten mit übermäßiger Bürokratie, langsamen Abläufen oder unklaren Verantwortlichkeiten. Hier bieten sich Lösungen wie Automatisierung, schlankere Prozesse oder einfachere Benutzeroberflächen an, um Zeit und Aufwand zu reduzieren.
  • Unterstützungsbezogene Pain Points: Mangel an gutem Kundenservice oder fehlende Unterstützung nach dem Kauf. Viele Kunden ärgern sich über lange Wartezeiten, unklare Antworten oder fehlende Ansprechpartner. Unternehmen, die in einen exzellenten Kundensupport investieren, beispielsweise durch 24/7-Hotlines, Live-Chats oder personalisierte Betreuung, können sich hier positiv abheben.
  • Produktbezogene Pain Points: Kunden sind unzufrieden mit der Qualität oder den Funktionen eines Produkts. Sie wünschen sich bessere Leistung, eine längere Haltbarkeit oder zusätzliche Features. Unternehmen können diesem Pain Point begegnen, indem sie ihr Produkt weiterentwickeln, Upgrades anbieten oder auf Kundenwünsche eingehen.

Weißer Hintergrund, Headline “Pain Points Arten” samt der vier Pain Points in Blau. Drei Blitze in der Mitte, von wo aus Pfeile zu den Pain Points führen. Logo Umsatz-Profis unten links und Link umsatz-profis.de rechts in der Ecke.

Jede dieser Kategorien erfordert eine maßgeschneiderte Strategie, um den Kunden nicht nur ein Produkt, sondern eine echte Lösung für ihr Problem anzubieten. Erfolgreiche Unternehmen analysieren daher regelmäßig die Pain Points ihrer Zielgruppe, um ihre Angebote kontinuierlich zu optimieren.

Wieso sind Pain Points wichtig im Vertrieb und Verkauf?

Im Vertrieb und Verkauf spielen Pain Points eine zentrale Rolle. Doch gibt es Unterschiede zwischen beiden Bereichen?

Pain Points im Vertrieb

Der Vertrieb konzentriert sich darauf, potenzielle Kunden mit den passenden Lösungen in Kontakt zu bringen. Hier werden Pain Points genutzt, um Leads zu qualifizieren und maßgeschneiderte Angebote zu erstellen. Eine effektive Methode ist das sogenannte Pain-Based Selling, bei dem gezielt auf die spezifischen Probleme der Kunden eingegangen wird. Vertriebsmitarbeiter nutzen Pain Points, um den Bedarf zu schärfen und potenzielle Kunden dazu zu bringen, sich aktiv mit einer Lösung auseinanderzusetzen. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf oberflächliche Probleme zu schauen, sondern auch die tieferliegenden Ursachen zu verstehen.

Durch gezielte Analysen und Marktbeobachtung identifiziert der Vertrieb Pain Points frühzeitig und entwickelt Strategien, um Kundenbedürfnisse proaktiv anzusprechen. Zudem spielt die richtige Ansprache eine Rolle: Eine zu aggressive Fokussierung auf den Pain kann abschreckend wirken, während ein beratender Ansatz mit Lösungsorientierung Vertrauen schafft.

Pain Points im Verkauf

Im Verkauf geht es darum, den Kunden direkt zu überzeugen. Hier helfen Pain Points dabei, eine emotionale Verbindung aufzubauen und den Nutzen eines Produkts oder einer Dienstleistung gezielt zu kommunizieren. Während im Vertrieb die Identifikation des Pains im Vordergrund steht, liegt im Verkauf der Fokus darauf, den Kunden durch gezielte Argumente zu überzeugen, dass dein Produkt oder deine Dienstleistung die beste Lösung für sein Problem ist.

Ein erfolgreicher Verkäufer nutzt Pain Points nicht nur zur Argumentation, sondern auch zum Aufbau einer Beziehung. Menschen kaufen nicht nur aufgrund von Fakten, sondern vor allem aufgrund von Emotionen. Daher ist es entscheidend, Empathie zu zeigen und dem Kunden zu verdeutlichen, dass du seine Herausforderungen verstehst. Das geschickte Einsetzen von Storytelling, bei dem du reale Beispiele und Fallstudien einsetzt, hilft dabei, eine starke emotionale Bindung zu schaffen.

Die Identifikation von Pain Points

Um erfolgreich zu verkaufen, musst du den Pain deines Gegenübers erkennen. Doch wie findest du ihn heraus?

1. Stelle die richtigen Fragen

Offene Fragen helfen dir, mehr über die Herausforderungen deiner Kunden zu erfahren. Beispiele:

  • „Was ist aktuell deine größte Herausforderung?“
  • „Welche Probleme hast du mit deiner aktuellen Lösung?“
  • „Wie wirken sich diese Probleme auf deinen Alltag oder dein Geschäft aus?“
  • „Was wäre für dich eine ideale Lösung?“

2. Höre aktiv zu

Nicht nur das gesprochene Wort ist wichtig – achte auch auf Tonfall, Körpersprache und Emotionen. Viele Kunden äußern ihren Pain nicht direkt, sondern lassen durch ihre Reaktionen darauf schließen. Aktives Zuhören bedeutet auch, zwischen den Zeilen zu lesen und gezielte Rückfragen zu stellen.

3. Analysiere Kundenfeedback

Bewertungen, Support-Anfragen und Social Media-Kommentare liefern wertvolle Hinweise auf den Pain. Kunden teilen ihre Frustrationen oft in Rezensionen oder Foren. Durch systematische Analyse dieser Quellen kannst du häufig wiederkehrende Muster erkennen und darauf basierend deine Verkaufsstrategie anpassen.

4. Nutze Storytelling

Erzähle Geschichten von anderen Kunden, die einen ähnlichen Pain mit sich herumgetragen haben, und zeige auf, wie deine Lösung geholfen hat. Menschen identifizieren sich mit realen Beispielen, und eine überzeugende Geschichte kann oft mehr bewirken als eine reine Produktpräsentation.

Weißer Hintergrund, Headline in Schwarz: Identifikation von Pain Points. Jeder schritt untereinander in Schwarz mit blauen Pfeilen dazwischen, grau hinterlegt.

Der Unterschied zu Gain Points

Gain Points beziehen sich auf die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse des Kunden, die er erreichen möchte, wenn er eine bestimmte Lösung oder ein Produkt kauft. Es geht hier nicht darum, ein Problem zu lösen, sondern einen Mehrwert oder einen positiven Nutzen zu erzielen. Ein Gain Point ist also der Wunsch, der den Kunden anzieht und motiviert, eine bestimmte Lösung zu wählen, weil sie ihm helfen wird, etwas Positives zu gewinnen.

Beispiele für Gain Points:

  • Erhöhung der Effizienz: Eine Lösung, die Zeit spart und die Produktivität steigert.
  • Kostenersparnis: Ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dem Kunden hilft, Geld zu sparen.
  • Wachstumsmöglichkeiten: Eine Lösung, die dem Unternehmen hilft, zu expandieren oder zu skalieren.

Hellbraune Würfel mit Buchstaben, eine Reihe bildet das Wort Pain, die andere darunter das Wort Gain. Liegen auf dunklem Holz.

Fazit

Pain Points sind der Schlüssel zu erfolgreichen Verkaufsstrategien. Wer die Schmerzpunkte seiner Kunden kennt und gezielt darauf eingeht, kann nicht nur mehr verkaufen, sondern auch langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Ob im Vertrieb oder im Verkauf – Pain Points helfen dabei, die richtigen Argumente zu finden und den Kunden genau dort abzuholen, wo er aktuell steht. Die Fähigkeit, Pain Points zu identifizieren und darauf basierend Lösungen anzubieten, unterscheidet herausragende Verkäufer von der Konkurrenz.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie unterscheiden sich Pain Points in verschiedenen Branchen?

Pain Points sind in der Tat branchenabhängig und können stark variieren. In B2B-Branchen, wie beispielsweise in der Fertigung oder im IT-Bereich, sind oft prozessbezogene Pain Points wie ineffiziente Abläufe oder hohe Betriebskosten dominant. Hier suchen Kunden nach Lösungen, die ihre Prozesse optimieren und Kosten senken. In der B2C-Branche hingegen, wie im Einzelhandel oder der Dienstleistungsbranche, sind häufig produktbezogene Pain Points, wie unzureichende Funktionen oder eine schlechte Benutzererfahrung, ausschlaggebend. Der Erfolg beim Identifizieren und Beheben von Pain Points erfordert ein tiefes Verständnis der Herausforderungen, denen sich Unternehmen in ihrer jeweiligen Branche gegenübersehen.

2. Welche Rolle spielen Emotionen?

Emotionen spielen eine zentrale Rolle im Kaufentscheidungsprozess. Menschen treffen Entscheidungen oft nicht nur aufgrund von Fakten, sondern auch aufgrund ihrer Gefühle. Wenn ein Verkäufer oder Vertriebsmitarbeiter die Pain Points eines Kunden anspricht, sollte er dies auf eine Art und Weise tun, die empathisch und lösungsorientiert ist. Kunden fühlen sich eher verstanden und wertgeschätzt, wenn ihre Sorgen und Herausforderungen ernst genommen werden. Ein empathisches Gespräch, das nicht nur auf die Fakten eingeht, sondern auch die emotionale Dimension der Probleme beleuchtet, schafft Vertrauen und fördert die Entscheidungsfindung. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Verkaufsprozesses, der oft den Unterschied zwischen einem einmaligen Verkauf und einer langfristigen Kundenbindung ausmacht.

3. Wie erkennt man Pain Points proaktiv?

Pain Points können proaktiv durch verschiedene Methoden erkannt werden. Eine direkte und effektive Möglichkeit ist die Kommunikation mit den Kunden – offene Fragen und aktives Zuhören helfen dabei, tiefere Einblicke in ihre Bedürfnisse und Herausforderungen zu gewinnen. Zusätzlich kann das Analysieren von Kundenfeedback aus Bewertungen, Umfragen, Support-Anfragen und Social Media-Kanälen wertvolle Hinweise liefern. Diese Quellen geben oft ein klares Bild davon, was Kunden wirklich belastet. Eine kontinuierliche Marktbeobachtung und das Studieren von Branchentrends ermöglichen es, Pain Points schon früh zu erkennen und die Verkaufsstrategie entsprechend anzupassen. Indem man regelmäßig mit Kunden in Kontakt tritt und aufmerksam zuhört, erkennt man Probleme oft, bevor sie zu größeren Hindernissen werden.

4. Was ist der Unterschied zwischen Pain-Based Selling und herkömmlichem Verkauf?

Pain-Based Selling geht weit über die traditionelle Verkaufsstrategie hinaus, indem es sich auf die Identifizierung und Lösung spezifischer Kundenprobleme konzentriert. Beim traditionellen Verkauf geht es oft darum, die Vorteile eines Produkts oder einer Dienstleistung zu präsentieren, ohne den echten Bedarf des Kunden genau zu hinterfragen. Im Pain-Based Selling hingegen steht der Kunde mit seinen Herausforderungen im Mittelpunkt. Verkäufer, die Pain-Based Selling anwenden, analysieren die Pain Points der Kunden, stellen gezielte Fragen und bieten Lösungen, die diese Probleme direkt adressieren. Diese Methode ist personalisierter und zeigt ein echtes Interesse an den Bedürfnissen des Kunden, was zu einer besseren Kundenbindung und höherer Zufriedenheit führt.

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