Die Digitalisierung verändert sämtliche Branchen grundlegend, und ein besonders stark transformierter Bereich ist der Vertrieb. Der digitale Vertrieb, auch „Digital Sales“ genannt, ermöglicht es dir, deine Produkte oder Dienstleistungen über digitale Kanäle zu vermarkten und zu verkaufen – effizient, skalierbar und messbar.
Was ist digitaler Vertrieb?
Digitaler Vertrieb bezeichnet den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über digitale Kanäle. Anders als beim klassischen, analogen Vertrieb, bei dem persönliche Kontakte, Telefonate oder physische Verkaufsstellen im Mittelpunkt stehen, erfolgt hier die gesamte Customer Journey – von der Akquise bis zum Kaufabschluss – online. Du nutzt dafür Websites, Social Media, E-Mail-Marketing, Online-Shops und viele weitere digitale Touchpoints. Dabei kommen Technologien wie CRM-Systeme, Automatisierungstools und Datenanalyse-Software zum Einsatz, um Kunden gezielt anzusprechen und Verkaufsprozesse zu optimieren.
Welche Sales-Kanäle gibt es im digitalen Vertrieb?
E-Mail Marketing
Der Versand personalisierter E-Mails ist ein effektiver Kanal, um Leads zu pflegen und Kunden zu binden. Hiermit baust du automatisierte Kampagnen auf, sprichst Zielgruppen an und regst somit Verkäufe an.
Social Media
Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn oder TikTok bieten dir direkten Zugang zu Millionen potenzieller Kunden. Hier kannst du Content teilen, Produkte präsentieren, Werbung schalten und sogar direkt verkaufen (z. B. über Instagram Shopping).
Suchmaschinenmarketing (SEM)
Mit bezahlten Anzeigen (Google Ads) oder Suchmaschinenoptimierung (SEO) erreichst du Kunden genau dann, wenn sie aktiv nach deinen Produkten suchen. SEM zählt zu den umsatzstärksten Kanälen im digitalen Vertrieb.
Affiliate-Marketing
Beim Affiliate-Marketing bewerben Partner deine Produkte auf Provisionsbasis. Du profitierst von der Reichweite und dem Vertrauen dieser Partner, ohne vorab Werbekosten zahlen zu müssen. Plattformen wie Awin oder Digistore24 erleichtern den Einstieg.
Marketplaces wie Amazon und eBay
Diese Plattformen bieten dir mit einem Klick Zugang zu Millionen Käufern. Du kannst deine Produkte ohne großen technischen Aufwand listen, von der Infrastruktur profitieren und deine Marke bekannt machen. Allerdings sind Margen und Kontrolle begrenzt.
Messenger- und Chatbots
WhatsApp, Facebook Messenger und Live-Chat-Funktionen auf deiner Website ermöglichen persönliche Kommunikation in Echtzeit. Automatisierte Chatbots beantworten häufige Fragen und führen deine Kunden durch den Verkaufsprozess.
Website und Online-Shop
Deine Website ist oft der erste Berührungspunkt mit potenziellen Kunden. Verkaufe deine Produkte über einen integrierten Online-Shop. Wichtig sind dabei eine klare Nutzerführung, professionelle Produktpräsentationen, schnelle Ladezeiten und einfache Zahlungsprozesse.
Wie sieht Digitalisierung im Vertrieb aus?
Digitale Infrastruktur
Eine solide technische Basis ist entscheidend. Dazu gehören eine performante Website, ein funktionierender Online-Shop, CRM-Systeme, Newsletter-Tools und Schnittstellen zu Zahlungsdienstleistern.
Content-Marketing
Über hochwertige Inhalte – Blogartikel, Videos, Whitepaper – baust du Vertrauen auf und positionierst dich als Experte. Content ist die Basis jeder erfolgreichen digitalen Vertriebsstrategie.
Digitalisierung von Leads
Mittels Kampagnen sammelst du Kontakte von Interessenten, z. B. durch kostenlose Downloads oder Webinare. Diese Leads kannst du dann im weiteren Verlauf qualifizieren und zum Kauf führen.
Marketing-Automation
Automatisierung spart Zeit und sorgt für konstante Qualität. Mit Tools wie HubSpot oder ActiveCampaign erstellst du Workflows, die Leads automatisch bewerten, segmentieren und mit passenden Inhalten versorgen.
Datenanalyse
Du solltest stets wissen, was funktioniert und was nicht. Mit Analyse-Tools misst du den Erfolg deiner Maßnahmen, um sie kontinuierlich zu optimieren, wenn nötig.
Kundenservice automatisieren
Auch nach dem Kauf ist digitaler Support wichtig. FAQ-Bereiche, Chatfunktionen, E-Mail-Support oder Helpdesks tragen zur Kundenbindung bei und verbessern das Einkaufserlebnis.
Mitarbeiter digitaler Vertrieb
Digital Sales Manager
Der Digital Sales Manager ist für die Entwicklung und Umsetzung von Online-Vertriebsstrategien verantwortlich. Er analysiert Märkte, entwickelt Kampagnen und optimiert digitale Verkaufsprozesse.
CRM-Manager
Der CRM-Manager betreut die Kundendatenbank, segmentiert Zielgruppen und plant automatisierte Maßnahmen zur Kundenbindung und Reaktivierung.
Performance Marketing Manager
Er kümmert sich um bezahlte Werbung (SEA, Display Ads, Social Ads) und optimiert Kampagnen nach Performance-Kennzahlen wie CTR, Conversion Rate oder ROAS.
E-Commerce Manager
Dieser Beruf vereint technisches und kaufmännisches Know-how. Der E-Commerce-Manager betreut Online-Shops, plant Sortimente, steuert Lagerprozesse und sorgt für hohe Conversion Rates.
Content Marketing Management
Verantwortlich für die Planung, Erstellung und Verbreitung von Inhalten, die Kunden informieren, begeistern und zum Kauf bewegen. Eine wichtige Rolle im digitalen Vertriebstrichter.
Social Media Manager
Der Social Media Manager bespielt Kanäle wie Instagram, Facebook oder LinkedIn. Er baut Reichweite auf, betreibt Community Management und fördert die Markenbindung.
Digital Account Manager
Der Digital Account Manager betreut bestehende Kundenbeziehungen, identifiziert Cross- und Upselling-Potenziale und sorgt für eine langfristige Kundenbindung durch persönliche Beratung, Reporting und strategische Betreuung.
Gibt es spezielle digitale Vertriebsstrategien?
Inbound Sales
Diese Strategie zielt darauf ab, potenzielle Kunden durch hilfreiche Inhalte anzuziehen und sie organisch durch den Kaufprozess zu führen, statt sie direkt zu bewerben. Effektiv in Kombination mit SEO und Content-Marketing.
Outbound Sales
Hierbei gehst du aktiv auf Kunden zu, z. B. über E-Mail-Kaltakquise, LinkedIn-Nachrichten oder bezahlte Werbung. Diese Methode bringt schnelle Reichweite, ist aber oft kostenintensiver.
Account-Based Marketing (ABM)
ABM richtet sich an einzelne Unternehmen oder Entscheidungsträger. Du entwickelst individuelle Ansprache und Inhalte, um große Kunden zu gewinnen – im B2B-Bereich relevant.
Multichannel-Strategie
Hierbei nutzt du mehrere Vertriebskanäle parallel (z. B. Website, Social Media, E-Mail). Ziel ist es, Kunden überall dort abzuholen, wo sie sich aufhalten, und so die Conversion-Chancen zu erhöhen.
Retargeting
Mit dieser Strategie sprichst du Besucher deiner Website erneut an, nachdem sie sie verlassen haben. Über Werbung auf Social Media oder in Google Ads kannst du so verlorene Kunden zurückholen.
Freemium-Strategie
Insbesondere bei digitalen Produkten verbreitet: Du bietest eine kostenlose Basisversion an und versuchst, durch Zusatzfunktionen oder Support zur kostenpflichtigen Version zu konvertieren. Ideal für Software-Unternehmen.
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Fazit
Mit dem digitalen Vertrieb hast du die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, Kunden gezielter anzusprechen und dein Business effizienter zu skalieren. Ob über deine Website, Social Media oder automatisierte Prozesse – die digitale Welt bietet dir zahlreiche Chancen, um deine Vertriebsziele schneller und messbarer zu erreichen. Dabei ist der Aufbau eines gut abgestimmten Vertriebs-Ökosystems entscheidend: von den richtigen Kanälen über passende Tools bis hin zu kompetenten Mitarbeitern.
Häufig gestellte Fragen zum digitalen Vertrieb
Wie unterscheidet sich digitaler Vertrieb im B2B vom B2C?
Im B2B-Bereich sind die Entscheidungsprozesse meist komplexer, langwieriger und beinhalten mehrere Ansprechpartner. Der digitale Vertrieb erfordert hier Account-Based Marketing und hochwertige Inhalte wie Whitepaper oder Webinare. Im B2C-Bereich steht hingegen die emotionale Ansprache, einfache Nutzerführung und eine schnelle Conversion im Fokus.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) im digitalen Vertrieb?
KI wird zunehmend eingesetzt, um Kundenverhalten zu analysieren, Empfehlungen zu personalisieren, Chatbots zu betreiben und Vertriebsprozesse zu automatisieren. Tools mit KI-Funktionalität helfen dir, effizienter zu arbeiten und deine Conversion Rate zu erhöhen.
Wie finde ich die richtigen digitalen Vertriebskanäle für mein Unternehmen?
Das hängt stark von deiner Zielgruppe, deinem Produkt und deinem Geschäftsmodell ab. Analysiere, wo sich deine Kunden online aufhalten und welche Kanäle sie nutzen. Starte mit wenigen, gut ausgewählten Kanälen und teste systematisch deren Performance, bevor du erweiterst.
Wie kann ich meine digitale Vertriebsstrategie international skalieren?
Internationalisierung erfordert die Anpassung deiner Inhalte an Sprache, Kultur und lokale Besonderheiten. Nutze mehrsprachige Websites, internationale Zahlungsanbieter und zielgerichtete Werbung. Achte zudem auf rechtliche Aspekte wie Datenschutz (z. B. DSGVO vs. CCPA).
Welche Rolle spielen Online-Bewertungen im digitalen Vertrieb?
Online-Bewertungen sind ein entscheidender Vertrauensfaktor. Positive Rezensionen beeinflussen die Kaufentscheidung erheblich. Bitte aktiv um Bewertungen, reagiere auf Feedback und integriere Social Proof auf deinen digitalen Kanälen.
Wie lange dauert es, bis digitaler Vertrieb sichtbare Erfolge bringt?
Das hängt von deiner Ausgangssituation, dem gewählten Kanal und deiner Investitionsbereitschaft ab. Organische Maßnahmen wie SEO oder Content-Marketing zeigen meist erst nach mehreren Monaten Wirkung. Bezahlte Kampagnen können schnell Ergebnisse liefern, benötigen aber Budget und laufende Optimierung.
Ist digitaler Vertrieb auch für lokale Unternehmen sinnvoll?
Absolut! Auch lokale Unternehmen profitieren vom digitalen Vertrieb. Du kannst z. B. über Google Maps, lokale Anzeigen, Social Media oder Click & Collect-Angebote neue Kunden erreichen und binden.
Welche rechtlichen Anforderungen muss ich im digitalen Vertrieb beachten?
Du musst gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO (Datenschutz), das UWG (Werberecht) und das E-Commerce-Gesetz einhalten. Dazu gehören unter anderem Impressumspflicht, Datenschutzbestimmungen, korrekte Preisangaben und die Einhaltung von Opt-in-Regeln beim E-Mail-Marketing.